Jetzt im März wird der Flachs gesät, damit die Pflanzen im Juli geerntet werden können für wunderbares Leinen. Für die verarbeitenden Manufakturen ist es in den letzten Jahren zunehmend schwierig geworden, guten Flachs als Grundlage für das Weben von Leinen zu bekommen. Bei der komplizierten Ernte und Verarbeitung von Flachs spielen Bakterien und Mikroorganismen eine wichtige Rolle.
Nach dem „Raufen“ – der Flachs wird ausgerissen, nicht geschnitten – wird er „geröstet“, Bakterien und Mikroorganismen lösen die Flachsfasern vom umgebenden Gewebe. Hier fordern Flurbereinigung und zunehmende Monokulturen in der Landwirtschaft ihren Preis. Für die Hersteller hochwertiger Leinenprodukte wird es immer schwieriger, Flachs zu finden, der ihren strengen Anforderungen an Qualität entspricht.
Libeco ist da einen interessanten Weg gegangen. Die belgische Leinen-Manufaktur kooperiert mit einer Gruppe von Landwirten im Departement Seine-et-Marnes in Frankreich, die sich seit mehr als 10 Jahren dem biologischen Flachsanbau verschrieben haben – für wunderbares Leinen.
In der wundervollen, hügelig sanft gewellten Landschaft haben sie auf einer Fläche von mehr als 400 Hektar ein renaturiertes Gebiet geschaffen , in dem Pestizide und andere Artenkiller verpönt sind. Das Land hat seine Balance wieder erlangt, die Artenvielfalt kehrte zurück. Jetzt tummeln sich hier wieder Regenwürmer, Marienkäfer und Bienen. In dieser wieder natürlichen Umgebung fühlen die Flachspflanzen sich wieder wohl und das Ergebnis sind qualitativ wieder erstklassige Ernten.
Dazu gibt es einen wunderbaren kleinen Dokumentarfilm, er ist auf französisch, aber mit englischen Untertiteln.