LINEN MAGAZINE

Das Magazine für Leinen aus den besten klassischen Manufakturen

Am 27. Juni 1818 wurde Philipp Klar in Heidelberg geboren. Nur 22 Jahre später eröffnete er in der Hauptstraße 35 Klar Seifen eine Seifenmanufaktur mit Ladengeschäft. Es war das Jahr 1840: Das Jahr, in dem Queen Victoria ihren Cousin Albert von Sachsen-Coburg und Gotha heiratete und in dem Friedrich Wilhelm IV., „der Romantiker“, auf dem Königsthron in Preußen Platz nahm. In Heidelberg wurde der erste Bahnhof eingeweiht als Ziel und Ausgangspunkt der von Mannheim herführenden Eisenbahnstrecke und Philipp Klar begann mit der Seifenproduktion.

Bis nach Sankt Petersburg hatte ihn zuvor seine Wandergesellenzeit geführt. Von dort importierte man den Talg, der damals für die heimische Seifenproduktion benötigt wurde. Es heißt, dass Philipp Klar im Petersburger Zoo einen Braunbären bewundert hat, der ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist und so erwählte er sich den Braunbären zum Markenzeichen für sein junges Geschäft in Heidelberg, denn seine Seifen sollten ebenso edel und kraftvoll sein.

Um 1870 „wusch“ man den Bären weiß und setzte ihn auf’s Eis: Eine Eisbärenmutter, ihr Junges im Maul tragend, wurde nun zum Markenzeichen der Seifensiederei Klar: Hygiene und Zuwendung sind in ihr verbildlicht.

Die klassische Kernseife der Firma Klar und einige mit ätherischen Ölen, wie Lavendel, Rosmarin oder Lemongras, versetze Kernseifen, stecken seit einigen Jahren wieder in den schönen historischen Verpackungen, die die liebevolle Eisbärin – inzwischen – im kühnen Schwung des Art déco der 20er Jahre zeigen. Zu dieser Zeit hatte längst Philipp Klars Sohn Theobald den Betrieb übernommen, neue, wegweisende Feinseifen-Rezepturen entwickelt, die Produktion erhöht und die Marke überregional bekannt gemacht.

Seit Nils Klar im Jahr 2006 in fünfter Generation den Heidelberger Familienbetrieb übernommen hat, ist viel geschehen: Altbewährtes wurde wieder jung, Gutes wurde verbessert: Aus pflanzlichen, nachhaltig gewonnenen Ölen und Fetten werden in aufwendigen Prozessen feine Seifen hergestellt, entweder neutral oder mit Düften und Essenzen angereichert, die sich ebenfalls der pflanzlichen Natur verdanken. Viele Arbeitsschritte erfolgen in Handarbeit. Auf künstliche Konservierungsstoffe und Füllmittel wird ebenso verzichtet, wie auf den Einsatz von Tierversuchen.

Nils Klar hat unterschiedliche Original-Rezepturen aus den Jahren von 1840 bis in die 1950er wieder aufgelegt, andere aufgefrischt und neue selbst entwickelt. So entstand und entsteht eine Auswahl an feinen, pflegenden und reinigenden Seifen, die kaum einen Pflege-Wunsch offen lassen dürfte.

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